Klimatreff spendet 250 EUR an Ende Gelände

Der Klimatreff Selm hat im vergangenen Jahr den mit 1250 EUR dotierten ersten Platz beim von der Stadt Selm und der innogy SE ausgeschriebenen Klimaschutzpreis belegt. Von diesem Geld hat die Initiative 250 EUR an „Ende Gelände“ gespendet, um so einen Teil an diejenigen zurück zu geben, die aktiv gegen die Kohlekonzerne kämpfen.

Schon in ihrer Rede bei der Preisverleihung hatte Jeannine Tembaak, Sprecherin des Klimatreffs, zum Ausdruck gebracht, dass die Mitglieder diesen Preis „ausgegeben von einer Stadt, die trotz aller Vorzeichen und trotz aller Warnungen der Wissenschaft den Klimanotstand nicht anerkennt, und einem Energieunternehmen, das – trotz aller Schönrechnerei – im Gesamtmix noch immer über die Hälfte des Stroms aus nicht erneuerbaren Energien liefert“ durchaus auch kritisch sehen.

Am morgigen Samstag geht nun deutlich eher als geplant das umstrittene Kraftwerk Datteln 4 ans Netz, gegen den Rat der Kohlekommission, ohne rechtskräftige Genehmigungen und in nur 450m Abstand zur nächsten Wohnsiedlung. Unter Verwendung von „Blutkohle“ aus Russland und Kolumbien wird Datteln 4 unter Volllast bis zu 8,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen.

„Dass dieser Schwarzbau überhaupt noch ans Netz geht, ist ein Skandal in Zeiten der Klimakrise“, findet Jeannine Tembaak. „Und wir hier in Selm sind auch unmittelbar davon betroffen, durch Quecksilber, das in die Lippe gelangt, sowie Schadstoffeinträge in den Cappenberger Wald und die Lippeauen.“

Der Klimatreff Selm schließt sich daher den für Samstag geplanten Protesten der Klimagerechtigkeitsbewegung vor dem Kraftwerk Datteln 4 an. Gemeinsam mit Fridays For Future, Ende Gelände, BUND, Greenpeace, der Bürgerinitiative Meistersiedlung und vielen weiteren Organisationen fordern wir „Datteln 4 stoppen“.

Ab 9.30 Uhr soll sich eine Menschenkette als „rote Linie“ (rote Kleidung als Symbol für die Blutkohle) um das Kraftwerk bilden, ab 11.00 Uhr ist eine Demonstration vor dem Tor 2 des Kraftwerks geplant. Weitere Mahnwachen und Protestmärsche sind für den ganzen Tag angemeldet.